CRANCHI 78 – Settantotto im Bau

“Stolz” ist ein Wort, das im Zusammenhang mit CRANCHI oft genutzt werden darf – das Familienunternehmen baut seit fast 180 Jahren wundervolle Motorboote und gilt heute als eine der letzten klassischen, rein in Familienhand geführten Werften. Doch “klassisch” trifft es nicht ganz, denn das Familienunternehmen ist alles andere als eine kleine Bootsmanufaktur: Zurzeit sind 13 Modelle von 26 bis 62 Fuß im Angebot, vom offenen Sportboot CRANCHI E26 Classic über die EcoTrawler von 43 bis 55 Fuß bis zu den Hardtop- und Flybridge-Modellen bieten die Italiener Yachten für jeden Geschmack, für jede Größe und für jedes Revier an.

Hinzu kommt nun ab Ende 2019 eine ganz besondere Yacht: Das neue Flaggschiff “Settantotto”, kurz – die 78!

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Als wir die Werft vor einigen Wochen besucht haben, gewähren uns Guido Cranchi, Werftchef in der vierten Generation, und Verkaufsleiter Stefano Luraschi einen exklusiven Einblick. Als Erste überhaupt dürfen wir Fotos der neuen CRANCHI 78 machen und veröffentlichen. Voller echtem Stolz und viel Glanz in den Augen zeigen uns die Beiden das neue Flaggschiff.

Die Geschichte der 78 beeindruckt: Als es weltweit 2008 im Zuge der großen Finanz- und Wirtschaftkrise weltweit bergab geht, entscheidet sich die Familie für einen antizyklischen Kurs. Investition statt sparen. Entwicklung statt Kürzung. Größer anstelle kleiner: “Wir wussten, dass wir nur durch eine radikale Erneuerung würden überleben können.”, sagt Guido Cranchi. Das Ergebnis: Eine der modernsten Fertigungsstätten der Welt, das “Seventy Plant” wird unweit des Stammhauses erreichtet. Und mit dieser Werft die Möglichkeit, Schiffe bis 80 Fuß bauen zu können.

Die schiere Größe überwältigt!

CRANCHI baute bereits Yachten bis 70 Fuß und fertigt mit den Fly und Hardtop/Softtop-Modellen der 62er-Reihe höchst erfolgreiche, große “Superyachten”. Die neue 78 war also keine neue Aufgabe. Dennoch, so Stefano Luraschi: “Diese Yacht sprengt alles bisher dagewesene bei uns. Der Rumpf wird zwei volle Decks und eine Wartungs-Ebene beherbergen. Er ist extrem stabil ausgelegt für die CE-Zertifizierung A. Allein die Entwicklung und der Bau der Laminierform hat zwei Jahre gedauert.”

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Mit 24 Metern Länge über alles kann die CRANCHI 78 getrost als Superyacht bezeichnet werden. Designer Christian Grande hat ein Interieur entworfen, welches in sich so modular angelegt ist, dass die Kunden und Eigner ihren individuellen Ideen freien Lauf lassen können, es aber einer festen Linie folgt: Modern, hell, einladend und immer überraschend.

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Wir sind von der schieren Größe und dem Volumen des Rumpfes beeindruckt. Dieser ist bei unserem Besuch bereits komplett fertig laminiert. Wir können die massiven Spanten sehen, die fest am Rumpf anlaminiert sind. Diese bestehen aus einem Schaumkern, der durch das Harz getränkt und so sehr hart und steif geworden ist. Im Bodenbereich sind noch massivere Spanten einlaminiert um die Festigkeit herzustellen. Unterstützt wird die Stabilität von lateralen Stringern, welche in Längsrichtung die Konstruktion versteifen: “Ein extrem seegängiger Rumpf, der höchsten Belastungen widerstehen wird und dabei optimal leicht ist”, sagt Stefan Luraschi.

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Die CRANCHI 78 wird zwei riesige VIP-/Eignerkabinen beherbergen, welche sich im Bugbereich sowie unter dem Salon befinden. Dazu wird es Gästekabinen geben und im achteren Bereich ein extra abgetrenntes Crew-Kompartment, welches für eine Besatzung ausgelegt ist aber auch als Gästekabinen hergerichtet werden kann. Die Küche – und ja, es ist eine vollwertige, riesige Küche mit Insel-Kochfeld und bester Aussicht nach Steuerbord – kann dank cleverer Schiebetüren entweder offen gefahren werden oder komplett visuell verborgen vor den Augen der Gäste. Wir werden in einem späteren Artikel über Layout und Design berichten.

IPS 1300 als komplette Neuentwicklung für die CRANCHI 78

Technikfans und Freunde der Beschleunigung werden an Bord der CRANCHI 78 einen weiteren Leckerbissen finden. CRANCHI pflegt seit – zufälligerweise – 78 Jahren eine sehr enge Beziehung zu VOLVO-PENTA. Die Werft war eine der ersten überhaupt, welche die IPS-Technologie im privaten Sektor angeboten und auf ihren Yachten verbaut haben. Guido Cranchi ist stolz: “Bei der Entwicklung der CRANCHI 78 haben wir VOLVO-PENTA von Anfang an einbezogen. So entstand parallel zu unserer Settantotto das neue IPS 1300-Antriebssystem – von dem wir ganze 3 Stück in der 78 verbauen werden.”

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Diese neuen Aggregate leisten bis zu 1.000 PS und werden die Antriebsleistung der CRANCHI 78 auf 3.000 PS definieren – mehr als genug Power für lange, schnelle Passagen mit der Yacht. Wir begutachten die drei Motorenfundamente und Durchlässe für die Antriebs-Pods und sind beeindruckt: Stefano Luraschi versichert uns, dass dank Joystick-Technologie im Zusammenspiel mit den 3 IPS-Maschinen das Manövrieren der neuen 78 auch auf engstem Raum ein Kinderspiel sein wird. Ein Fakt, den wir nur unterstreichen können, denn IPS + Joystick macht Motorbootfahren, Anlegen, Ablegen und Manövrieren in engen Häfen wirklich zu einer denkbar einfachen und intuitiven Sache.

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Die schieren Dimensionen der neuen Settantotto werden am deutlichsten, als wir in einer Nachbarhalle einen Teil des Decks der neuen 78 in der Form sehen. Daneben steht die Form für den kompletten Rumpf eines EcoTrawler 43, der an sich schon beeindruckend groß ist. Der Vergleich führt uns vor Augen, welche Anstrengungen die Werft seit 2008 unternommen hat bei der Verfolgung ihres Planes, zu 2019 das neue Flaggschiff vorstellen zu können. Und nicht nur dies, denn die 78 ist nur die Manifestation des Planes, welcher Auswirkungen auf die gesamte Fertigung und alle anderen Modelle hat, wie Guido Cranchi uns erklärt.

Modernste Fertigungsmethoden bei CRANCHI

“Mit dem Bau des Seventy Plant”, so Guido Cranchi, “haben wir in  neueste Fertigungsmethoden investiert. So arbeiten wir beispielsweise seit knapp einem Jahrzehnt mit Robotern zusammen, die wir aus der Automobilindustrie adaptiert haben.” CRANCHI gilt als eine der technologisch fortschrittlichsten Werften überhaupt: So weichen beispielsweise Dank robotergestützter Laminations-Technologie die Gewichte der einzelnen Yachten weniger als 1% vom errechneten Gewicht ab – Roboter nehmen eben immer die exakte Menge Harz.

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Mehr noch, CRANCHI fertigt einen Großteil der sonst klassischen “Zulieferteile” selbst. So verfügt die Werft über eine eigene Tischlerei, in der beispielsweise die Teak-Leisten selbst geschreinert werden. Metallteile wie Seezaun-Stützen etc. werden selbst gefertigt. In der werkseigenen Chromerei werden Stahlteile poliert. Seit Jahren verfügt CRANCHI über einen Fräsen-Roboter, welcher selbstausrichtend alle Durchbrüche und Löcher in die Bauteile bringt. Exakte Fertigung und höchste Präzision für beste Qualität: “Unser Invest zahlt sich aus”, so Guido: “Was wir für die 78 entwickelt haben und mit unserem Flaggschiff demonstrieren, ist bereits Alltag bei den anderen Modellen.” So profitieren auch die “kleineren” CRANCHI-Yachten von der Investition in High-tech.

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Abgesehen von diesen technologischen Fortschritten darf man in Piantedo auch stolz sein, eine so motivierte Mannschaft zu haben. Die in 2019 knapp 250 gefertigten Einheiten werden von rund 400 Mitarbeitern hergestellt, die alle eng mit dem Unternehmen verbunden sind: “Viele unserer Angestellten arbeiten in der zweiten Generation bei uns”, sagt Stefano Luraschi. Väter bringen ihre Söhne und Töchter zu uns, sie sind stolz, Teil dieser Familie zu sein.” Das schafft eine Motivation und Identifikation, die in anonymen Großbetrieben mit fluktuierender (Leih-)Arbeiterschaft nicht möglich wäre. Stefano und Guido jedenfalls grüßen jeden Mitarbeiter, den wir treffen auf dem Rundgang, mit Vornamen und Handschlag …

Erleben Sie die CRANCHI 78 Settantotto beim Cannes Yachting Festival

Wir sind tief beeindruckt von der CRANCHI 78 Settantotto, die, wie uns beide versichern, in voller Lackierung und exklusiver Ausstattung pünktlich zum Cannes Yachting Festival im September 2019 am Kai liegen wird. Dann, so Guido, läutet die 78 eine neue Ära bei CRANCHI ein. Und dies nicht, was zu erwarten wäre, mit immer größeren und mondäneren Yachten, sondern in der Adaption des 78er-Konzeptes für kleinere Boote: “Wir haben die Konstruktionspläne für eine 64-Fuß und eine ganz neue 46er Flybridge bereits fertig“, gibt Guido Cranchi preis. Und diese, so können wir bestätigen, adaptieren nicht nur das atemberaubende Design der 78, sondern alle technologischen Fortschritte, die mit dem Flaggschiff gemacht worden sind.

Kommen Sie an Bord – Termine für Cannes bei CRANCHI und Imformationen zur 78, 64 und der neuen Flybridge 46 unter info@enjoy-yachting.de

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