Yachttest der OCEANIS 30.1

Die letzten 2 Wochen waren bei ENJOY YACHTING von aufregenden News geprägt: Neben vielen spannenden Auslieferungen und Überführungen – über eine ganz besonders „große“ werden wir im nächsten Artikel berichten – war unser Segel-Experte Lars Reisberg auf der OCEANIS 30.1 auf Ostsee und dem Bodensee unterwegs, um diese tolle kleine-große Yacht vor ihrer Übergabe an die Eigner mit Gästen und Interessenten Probe zu segeln.

Eine nagelneue OCEANIS 30.1 – das ist eine Gelegenheit, die sich auch die Fachpresse nicht entgehen lassen wollte und so freuten wir uns, Vertreter der Segelmagazine „Segeln“ und „IBN – Internationale Bodenseenachrichten“ an Bord zu einem ausgiebigen Testschlag begrüßen zu können. Hier nun unser Eindruck, wie diese Yacht Eindruck auf die Journalisten gemacht hat – die Artikel unserer Fachgäste selbst können Sie demnächst am Kiosk lesen.

Bootstest des Magazins „Segeln“ auf der Ostsee

Kai Köckeritz, Chefredakteur der „Segeln“ und Assistentin Philine kommen mit Sack und Pack an Bord, Foto-Equipment, Rettungswesten, Maßbänder und und und. „Die Stehhöhe in dieser 10-Meter-Yacht hat uns dann schon angenehm überrascht“, sagt Kai: Der Salon des Bootes ist für 4 Erwachsene ausgelegt und klassisch mit 2 Sofas, einem großen klappbaren Dinner-Tisch und einer Pantry an Backbord einrichtet.

Die Rettungswesten werden angelegt, denn oben weht es beständig mit 22 bis 25 Knoten, draußen vor der ancora Marina in Neustadt baut sich langsam eine kleine Kreuzsee über die Altdünung vom Vortag auf: Interessante Verhältnisse für die OCEANIS 30.1, die so gleich mal zeigen kann, was seglerisch in ihr steckt.

Doch vorher wuseln sich die beiden Journalisten durch die Yacht und vermessen sie: Wo die Stehhöhe in diesem Raumwunder schon für Staunen sorgt, wollen sie natürlich ganz genau wissen, was diese Einsteigeryacht noch so alles zu bieten hat: Und auch hier staunen sie wieder. „Benetau baut keine Kojen, die kürzer als 2 Meter sind“, sagt unser Segel-Experte: „Und übrigens auch keine Niedergänge, die steiler als 45 Grad gehen.“ Doch lasst uns segeln …!

Die OCEANIS 30.1 unter Segeln

„Uns hat es schon überrascht, dass die Werft eine so – sagen wir – kleine Yacht mit einer Radsteuer-Anlage anbietet.“, sagt Kai Köckeritz: „Und diese dann auch mit einem Doppelrad. Ich freue mich deshalb umso mehr, dass die Eigner des Testbootes die klassische Pinnenvariante bevorzugt haben. Ich persönlich finde, das steht dem Boot besser.“ Und damit deckt sich auch der Eindruck von Lars Reisberg, der die Pinne nicht nur ihrer direkten Steuerung und Vermittlung der Strömungsrückmeldungen von den Doppelruderblättern hervorzieht, sondern auch, weil damit ca. 20 Prozent mehr Platz im Cockpit ensteht.

Es bläst gewaltig als die kleine OCEANIS die Marina verlässt: Wir gehen sofort voll gerefft an den Wind und die Yacht erwacht zum Leben. Die Böen und Drücker kann Kai Köckeritz souverän abfangen, selbst bei dann viel Lage läuft die Yacht nie aus dem Ruder: „Fantastisch, die stabil und ruhig sie steuert!“, freut sich Kai. Dank der neuen Rumpfform von Finot-Conq mit dem Reaching-Heck, Doppelrudern und ausgeprägten Chines sind Sonnenschüsse kaum mehr möglich: „Das Boot steuert sich sehr agil, nimmt freudig selbst kleine Impulse von der Pinne an und ist nicht aus der Ruhe zu bringen.“

Das ist auch uns schon aufgefallen: Wie auch bei ihren großen Schwestern ist die neue OCEANIS 30.1 überhaupt nicht mehr spürbar luvgierig, was ein großes Sicherheitsgefühl vermittelt und sowohl dem Schiffsführer wie auch Gästen an Bord ein angenehmes, stressfreies Segeln bescheren wird. Kai Köckeritz versucht natürlich, das Boot an seine Grenzen zu bringen um herauszufinden, wo denn nun „Schluss mit lustig“ bei dem Cruiser sei …

„Segeln“-Chefredakteur Kai Köckeritz steuert

Da bei der OCEANIS 30.1 alle Leinen, Fallen und Strecker in das Cockpit gelegt sind, lässt sich der komplette Segeltrimm und die Segelkontrolle von hinten aus fahren. Ein- und Ausreffen ist Dank Einleinen-Reffsystem mühelos umsetzbar: Die Yacht wird hoch an die Kreuz gebracht, die Großschot komplett geöffnet. Wenn der Baum frei schwingt, kann mit einer Hand das Großfall gegeben und mit der anderen Hand die Reffleine angezogen werden. Dann noch Fall durchsetzen, Großschot an – und abfallen. „Einreffen wie ausreffen sind hier in weniger als 30 Sekunden möglich – und das ohne Maschinenhilfe, ohne Hektik und ganz ohne Elektrik“, beweist Lars Reisberg an den Winschen.

Kai Köckeritz sitzt derweil entspannt am Spinlock Pinnenausleger und steuert die OCEANIS: „Die Pinne ist sehr präzise – könnte für meinen Geschmack noch etwas leichtgängiger eingestellt werden“, resümmiert er. „Ich finde es fantastisch, die genau man die kleinen, abgewinkelten Stummelblätter der Doppelruderanlage an die Windkante bringen kann. Die Kleine hier lässt sich fast wie ein Regattaboot steuern. Es macht richtig Laune!“, freut er sich.

Auch, als wir Philine, die frisch vom SBF See kommt, an die Pinne setzen und sie zum ersten Mal eine Yacht ohne Steuerrad fährt, freuen wir uns, wie schnell die OCEANIS 30.1 sich Freunde machen kann: Voll ausgerefft vor dem Wind kann Philine die Giergewegungen des Rumpfes durch die achterlich anlaufenden Wellen durch schnelles Gegenruder präzise abfangen und schon nach wenigen Minuten im Rhythmus der Wellen kursgenau steuern. Bravo!

Unter Deck: Was sich beim Serienmodell verändert hat

Eine Woche später riggen wir die OCEANIS 30.1 in ihrem Heimatrevier, dem Bodensee, auf. Dort begrüßt Lars Reisberg über 30 interessierte Gäste-Pärchen an Bord um den Corona-Umständen entsprechend in Einzelterminen die Yacht vorzuführen. Doch an einem Tag steht die Yacht uneingeschränkt den Journalisten zur Verfügung: Klaus Lohmüller von den Internationalen Bodensee-Nachrichten (IBN) besucht uns an Bord.

„Da wir mit Euch 2019 bereits den Prototypen in einem Segeltest gefahren sind, wissen wir, wie gut sie sich auf dem Wasser verhält“, sagt Klaus. „Mich interessiert hier deshalb mehr, wie sich der – damals schon sehr beeindruckende – Prototyp im Vergleich zur Serienyacht verändert hat.“ Und da kann Lars Reisberg tatsächlich so einige Punkte vorführen.

Zunächst der Navigationstisch: „Auf meiner 540 Seemeilen-Reise mit dem Prototypen nach Schweden habe ich viel Navigationsarbeit, vor allem in den Schären, machen müssen“, erzählt Reisberg: „Da hat dann irgendwann schon gestört, dass die Klappe des Navitisches nicht arretierbar war.“ Ob die Werft das nun eingebaut hat, weil sie auf Lars Reisberg´s Feedback gehört haben, kann man kaum sagen, Fakt ist aber: Die Klappe steht nun offen, wenn man es will.

„Zudem ist der riesige Kühlschrank nun mit einer Gasdruckfeder ausgestattet“, zeigt er dem Journalisten. Klaus Lohmüller kriecht sogar bis in das achtere Abteil wo er die rigide ausgelegte Pinnensteuerung ablichtet und die Qualität der verlegten Leitungen, Motorenabluft, Heizungsschläuche und den massiven Podest für den (an dieser Yacht nicht installierten) Autopiloten NAC3 von B&G ablichtet. „In der Pantry ist der Lichtschalter für das Salonlicht so verlegt worden, dass man nun nicht mehr im Vorbeigehen die LEDs an oder ausmacht“, sagt Reisberg und zeigt oben an Deck noch ein weiteres Detail, die neue NiRo-Schutzschiene welches den Gelcoat am Süll beim Bedienen der Rollfock-Reffleine schützt. „Clevere Detaillösungen bei den Serienbooten!“, attestiert er anerkennend der Werft.

Die IBN – Internationale Bodensee-Nachrichten an Bord

„Faszinierend, wie das Feedback von den ersten Booten in Frankreich aufgenommen und tatsächlich in die Serienproduktion eingearbeitet wurde“, muss auch Lars Reisberg zugeben, der die Yacht sowohl als Vorserien-Prototypen wie auch nach mittlerweile einer Handvoll erster Auslieferungen als Serienboot kennt: „Endlich können wir unseren Kunden auch praktische Erfahrungen mit den Ausstattungsdetails erklären. Wie eben der Pinnensteuerung“, so Reisberg weiter.

Viele unsere Gäste an Bord interessiert das Bimini. Lars Reisberg meint: „Gerade hier am Bodensee ist ein Sonnenschutz das A und O, denn wir sind hier recht hoch gelegen, die Intensität schädlicher UV-Strahlung höher, als beispielsweise an der Küste.“ BENETEAU hat der OCEANIS 30.1 ein besonders großes Bimini spendiert: Anders als bei Marktbegleitern reicht die Vorderkante bis fast an die hintere Kante der Sprayhood.

„Super, das gesamte Cockpit kann damit in den Schatten!“, stellt Lohmüller fest. Besonders der minutenschnelle Auf- und Abbau des Bimini beeindruckt: Einfach die Persenning abnehmen, das Bimini nach vorn entfalten und mittels zwei stabiler Flatterbänder festschnallen. Sonnenschutz in Sekundenschnelle! Klaus Lohmüller verlässt nach einigen intensiven Stunden die Yacht und wir freuen uns auf einen sicher ungewöhnlichen Artikel über das Boot.

Die OCEANIS 30.1 mit Pinne geht im Juli an ihre Eigner – bis dahin haben wir viele, viele Gäste und Interessenten an Bord begrüßen dürfen und hatten sogar einige windreiche Tage zwischen den Flauten und Regengüssen genießen können. Wir freuen uns ganz besonders, nun eine stattliche Flotte von OCEANIS 30.1-Segelyachten am Bodensee in Seglerhänden zu wissen – und würden uns noch mehr freuen, wenn SIE demnächst dazu gehören.

Abschließende Urteile der Segel-Magazine

Kain Köckeritz und Philine schreiben uns nach dem Test ein dickes Danke und fordern einige Detaildaten an: „Es hat uns sehr gefallen. Flinkes Boot mit viel Platz – ideal für die kleine Familie, den Einsteiger und sogar den ambitionierten Racer-Segler, der sich auf der Mittwochsregatta austoben will“, resümmiert Kai. Hier können wir sogar helfen: Denn ein Satz Laminatsegel oder hochwertige Fahrtenlaminate von Quantum Sails, die wir gern für Ihre Yacht liefern, wird garantiert noch einen Turbo zünden.

Auch Klaus Lohmüller fordert nach dem Termin noch eine aktuelle Preisliste an: „Tolles Gesamtpaket, das komplett segelfertig mit professionellem U-Schiff-Aufbau, Riggen und Inbetriebnahme mit etwa 125.000 bis 135.000 Euro inklusive Steuern absolut den Preis wert ist – dass die Werft hier in so vielen Details wirklich praktische wie clevere Änderungen gegenüber dem Prototypen vorgenommen hat, beeindruckt.“ Na, wenn das kein Ritterschlag ist?

Wann sehen wir uns an Bord? Fordern Sie bitte gern Ihre persönliche Preis- & Ausstattungsliste und eine unverbindliche, persönliche Beratung zu dieser Yacht bei uns an: info@enjoy-yachting.de

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