Eigner-Variante oder lieber mehr Kabinen?

Bei vielen Kundengesprächen oder Beratungen mit Yachtkäufern stellt sich ziemlich schnell am Anfang die Frage, wie viele Kabinen das neue Boot denn haben soll. In den meisten Fällen beschränkt sich die Entscheidung, die Sie als Käufer einer neuen Yacht treffen müssen, auf die Frage, ob es ein 2- oder 3-Kabiner sein soll. Die Antwort hierauf können natürlich nur Sie geben: Wie viele Menschen segeln (meistens) auf dem Boot? Wie viel Stauraum benötigen Sie? Generell gesagt, der sogenannte „use case“ ist entscheidend, also die Art und Weise, wie Sie Ihre Yacht vorrangig nutzen wollen. Wir möchten dies anhand der OCEANIS 34.1 einmal für Sie auseinander nehmen.

Diese 11 m-Yacht ist die neueste in unserer Fahrtenyacht-Flotte und wir dürfen mit mehr als einer Handvoll Bestellungen (und zwei ersten gebauten und bei uns angelieferten Booten) sagen, dass die nächstgrößere Schwester des Erfolgsbootes OCEANIS 30.1 auf regen Zuspruch stößt. Das liegt zum einen an dem tollen Erscheinungsbild der Yacht, die aus der Feder von Marc Lombard stammt und wirklich toll aussieht – zum anderen an der Möglichkeit, sich für dieses Boot zwischen 2 oder 3 Kabinen entscheiden zu können.

Warum bieten moderne OCEANIS so viel Platz?

Zunächst vorweg: Egal, ob es für Sie der 2- oder der 3-Kabiner wird, Platz haben Sie so oder so mehr als genug. Dies liegt an der Konstruktionsform moderner Fahrtenyacht-Rümpfe, die sich deutlich von Booten, wie sie noch vor 10 Jahren gebaut worden sind, unterscheiden. Schauen Sie sich nur einmal das Heck dieser neuen OCEANIS 34.1 an, die wir vor wenigen Wochen im Winter geliefert bekommen haben:

Bei modernen Rümpfen wird die komplette Schiffsbreite (die etwa in Höhe der Wantenanschläge (Püttinge) erreicht ist, bis nach hinten durchgezogen. Die Zeit des schmalen Hecks ist also vorbei. Dies macht man nicht, um mehr Platz hinten zu bekommen – ursprünglich kommt diese Art des Rumpfes von den Open 60-Rennyachten. Diese sind für Habwind-/Vorwind-Kurse optimiert: Hierbei wird der Rumpf abgeflacht, der Bug etwas fülliger gestaltet (um Unterschneiden zu verhindern) und so können moderne IMOCAs „fliegen“ – also gleiten.

Eine OCEANIS wird zwar eher selten ins Gleiten kommen, dennoch macht die Übernahme diese Open-60-Rumpfform (und das Hinzufügen von Doppelrudern) auch einen Verdrängerrumpf wie den der OCEANIS 34.1 schneller. Im Schnitt segelt Ihr neues Boot auf den „Urlaubskursen“, also Halbwind bis Vorwind, deutlich schneller. Zweitens – und das ist sehr wichtig – ist durch die Schiffsbreite mehr Formstabilität, ähnlich wie bei einem Kat, gegeben. Dadurch kann das Ballast-Gewicht im Kiel reduziert werden: Das Schiff wird leichter. Auch das bringt Performance.

Letztlich sind diese Performance-Gründe aber nicht ausschlaggebend die einzigen. Denn durch das breite Heck können nun viel größere Achterkammern eingebaut werden. Ihre Gäste, Mitsegler oder Kinder werden es Ihnen danken. Größere Bäder und Toiletten, „echte“ Duschkabinen und so viel mehr Komfort sind die Folge: Und das alles in Verbindung mit mehr Segelspaß. Also eine win-win-Situation für Sie.

2 oder 3 Kabinen?

Schauen wir nun einmal auf die beiden Layouts der OCEANIS 34.1 – das Boot gibt es im Standard als „Eignervariante“ mit einer Achterkammer und einer Vorschiffskabine für die Eigner sowie als 3-Kabiner mit zwei Achterkammern. Je nach „use case“ entscheiden Sie sich nun für den 2- oder 3-Kabiner. Unsere Empfehlung ist, dass wenn permanent 3-4 Personen segeln, die nicht Familie sind oder zwei Kinder darunter sind, die bereits das Teenager-Alter erreicht haben, nehmen Sie lieber den 3-Kabiner.

Wenn Sie eher zu zweit als Paar segeln (alleine sowieso) und nur gelegentlich Gäste erwarten, ist der 2-Kabiner das Boot Ihrer Wahl. Der Unterschied (neben einer Achterkammer mehr oder weniger) liegt im Wesentlichem im Bad und im Stauraum. Denn davon hat der 2-Kabiner deutlich mehr zu bieten.

2-Kabiner OCEANIS 34.1 – kommen Sie an Bord.

Durch den Wegfall der backbordseitigen Achterkammer kann das Seitenschott des Badezimmers bis an den Niedergang gezogen werden. Zudem wird das Achterschott bis an die Skylight-Fenster der Achterkabine gezogen – so entsteht viel neuer Platz, wo vorher der Durchgang zur Achterkabine und der Schrank innerhalb dieser Kabine war.

In der Toilette selbst hat sich wenig verändert: Weiterhin empfehlen wir Ihnen, in jedem Fall in das Upgrade für ein elektrisches WC zu investieren. In den vielen Jahren, die wir bis heute Yachten ausliefern, hatten wir noch nicht einen einzigen Reklamationsfall bei einer E-Toilette. Wohl aber Dutzende Claims und Ersatzteillieferungen von Verschleißteilen. „Unangenehm“ ist da noch milde formuliert …

Interessant wird es neben der Toilette: Hier kommen Sie hinter eine feste Trennwand in einen geräumigen, eigenen Duschraum. Dieser ist groß genug selbst für etwas umfangreich geratene Segler. Die Dusche wird durch eine Klarsicht-PVC-Klappwand vom WC-Raum abgetrennt, sodass auch bei langen Dusch-Sessions nicht die gesamte Badekabine überflutet wird und trocknen muss. Ein Vorteil.

In der Duschkabine sehen Sie eine Tür. Diese misst ca. 90 x 50 cm – diese Tür schließt den Duschraum in die große Backskiste dahinter ab. Denn das Innenvolumen der ehemaligen Achterkammer ist ja weiterhin vorhanden. Wo bei der 3-Kabinen-Version die Backskiste (noch immer groß genug für das im Cockpit notwendige Material) nur bis zum Decksboden geht, ist diese in der 2-Kabinen-Variante nun komplett nach unten hin offen.

Sie können also von außen über das Cockpit wie auch von innen durch die Dusche die Backskiste erreichen. Und was passt hier alles rein? Nun, generell alles, was oben durch die große Klappe oder von innen durch die Dusche eingebracht werden kann. Ab Werft sind bereits Holzregale vorgesehen, viele Eigner bauen sich dann aber selbst eigene Stapel-Systeme oder Kistenregale hier hinein. Wir würden sagen, dass vom Gennaker-Sack bis zu zusammen geklappten Brompton-Fahrrädern alles Platz in dieser Riesenkiste hat.

Nun müssen nur noch Sie entscheiden, welche der beiden Varianten für Ihre Nutzung die beste ist: Die OCEANIS 34.1 ist aus unserer Sicht das ideale Ostsee-Boot und die Yacht, wenn auch ggf. schon etwas zu breit, auch am Bodensee eine tolle Figur macht. Einige (alte 35.1) fahren unsere Eigner auch im Mittelmeer, wobei dies fast immer in Verbindung mit dortigen Häusern oder Wohnungen geschieht. Ohne dies wären hier die 38-40 Fuß schon eher angemessen. Doch auch hier haben Sie unter Umständen genau dieselbe Frage auf dem Tisch: 2 oder 3 Kabinen?

Probieren Sie es aus …

So oder so empfehlen wir Ihnen, unser Beratungsangebot in Hannover im FLAGSHIPSTORE, per Video-Meeting oder am Telefon zu nutzen. Unsere Yacht-Berater erfragen genau Ihre Situation, Ihre Wünsche und Ideen und erarbeiten mit Ihnen ein maßgeschneidertes und vor alle

m passendes Konzept für Ihre Yacht. Oftmals, und das wundert viele, sind kleinere Yachten die klügere Wahl, oftmals freut es unsere Kunden dann, dass Budget „übrig“ bleibt.

Eine OCEANIS 34.1 können Sie noch einige Woche bei uns in Hannover live sehen oder bei den einschlägigen Messen – von denen die nächste die Ultramarin Boat Show in Kressbronn am Bodensee sein wird. Hier planen wir, eine OCEANIS 34.1 und eine OCEANIS 30.1 auszustellen und können Ihnen schon jetzt attraktive Liegeplätze anbieten. Setzen Sie sich gern mit uns in Verbindung: sales@enjoy-yachting.com