Exklusiv: Werftbesuch bei EXCESS

Werftbesuche sind die beste Möglichkeit für angehende Yachtkäufer, sich umfassend mit dem Boot und vor allem der Bauqualität der Yacht zu beschäftigen: „Nirgendwo sonst und auch nach einem Kauf nie wieder danach können Sie live anschauen, wie Ihre Yacht entsteht – und das von Anfang an bis zum fertigen Boot“, sagt Lars Reisberg, Segel-Fachmann und Yachtberater für Segelboote und Katamarane bei ENJOY YACHTING.

EXCESS ist Teil der weltgrößten Werften-Gruppe BENETEAU

„Wir bieten den Kauf-Interessenten diese Werft-Besichtigungen für alle unsere Marken an“, so Reisberg weiter: „Wer sich eine BENETEAU Oceanis kaufen möchte, mit dem reisen wir in die wild-romantische Vendeé an der französischen Atlantik-Küste in eines der Werke, in dem dann das Traumboot gebaut wird. Wer eine CRANCHI-Motoryacht will, der wird am Lago di Como ins Staunen kommen und für ASTONDOA geht es in die Nähe von Alicante.“ Letzte Woche begrüßen wir zwei Pärchen, die sich für den EXCESS-Segelkatamaran interessieren und besuchen die Produktionsstätte in Le Poiré am Atlantik.

Von der GfK-Matte um Boot

Auch wenn wir schon des Öfteren bei EXCESS waren, ist es dieses Mal eine Premiere. Denn erstmalig gestattet uns die Werft, Fotos aus der Produktion zu veröffentlichen. „Auch wenn wir es oft nicht sehen, so sind auf den Fotos unter Umständen Details der Produktion zu erkennen, welche die Werft lieber nicht der Konkurrenz mitteilen möchte“, erklärt Reisberg. Daher sind in diesem Artikel auch nicht alle Schritte der Produktion zu sehen, wohl aber trotzdem exklusive Einblicke in den Bau eines EXCESS-Katamarans.

Hieraus wird jeder Kat „geboren“

Alles beginnt mit einem großen Wagen, in dem scheinbar lose eine Menge GfK-Matten aufgerollt liegen. Dies ist quasi „Eizelle und Samen“ eines jeden Katamarans: „Wenn wir mit Kunden hier die Führung beginnen, ist dies immer ein bedeutender Augenblick: Sich vorzustellen, dass es ein Haufen weißer Geflechte ist, auf dem man am Ende um die Welt segelt, ist immer wieder beeindruckend.“, bringt es Reisberg auf den Punkt. Jede Matte ist dabei nummeriert und zentimetergenau zugeschnitten: Somit kann sie beim anschließenden Laminieren präzise ausgerichtet genau an der Stelle positioniert werden, an der sie im sogenannten „Layup“ vorgesehen ist.

Eine der großen Formen für das Backbord-Seitenteil des EXCESS 11

Das sehen wir in der großen Halle (und können leider nicht alles en detail zeigen). Die großen Rumpfsektionen des EXCESS 11 werden hier laminiert. Dabei lernen unsere Gäste, dass der Kat aus vier großen Teilen besteht: Das Mittelstück, jeweils zwei Rumpfhälften und das große Deck samt Salon. Die Teile werden mit den gängigen, seit Jahrzehnten erprobten und immer wieder verbesserten Herstellungsformen gebaut. Das kann für bestimmte Bereiche das Hand-Auflegeverfahren sein (also jede einzelne GfK-Matte wird von Hand aufgelegt und einlaminiert) oder für ein Großteil der Teile die Vakuum-Infusion oder Vakuum-Injektion. Hierbei werden die Matten und Sandwich-Kerne „trocken“ in der Form fixiert, alles wird abgedichtet und durch ein Vakuum zusammengepresst. Das Harz wird dann entweder injiziert oder eingesogen. „Eine absolut faszinierende Arbeit und beeindruckend!“, so die Meinung unserer Gäste.

Modular, durchgetaktet – aber alles in Handarbeit

Nachdem die großen Teile ausgehärtet und untrennbar verbunden sind, kommen die rohen Rümpfe aus der Lamination in eine noch größere Werfthalle nebenan: Hier erfolgt er Ausbau. Da auch die Schotten schon einlaminiert sind, somit also die strukturelle Festigkeit des Bootes prinzipiell gegeben ist, können die Boote schon frei stehen. Im ersten Schritt werden die großen technischen Einrichtungen installiert. Diesel-Maschinen mit Treibstoff-, Kühlungs- und Abgas-Systemen, die komplette Elektrik vom Landanschluss über Batterien bis zu den Kabelbäumen und das Wassersystem.

Einbau der Maschinen-Anlage am EXCESS 11

Auffällig ist der hohe Anteil an Frauen: Ein Detail, dass jedem unserer Gäste auffällt, spätestens hier im Ausbau. „Es ist eine Tatsache, dass sowohl beim Laminieren als auch bei vielen der anderen Installations-Schritte Frauen mehr Geduld, mehr Akkuratesse und mehr Genauigkeit an den Tag legen, als reine Männer-Teams“, erklärt der EXCESS-Werftguide auf Nachfrage: „Wir mischen die Teams gern so, dass wir einen tollen Spirit hinbekommen und die größtmögliche Motivation. Das funktioniert am besten mit einer Frauen-Überzahl.“ Interessant!

Modular: Die Kabinen und Möbel-Sektionen werden verbaut

Ein zweites „AHA!“-Erlebnis bei unseren Gästen ist auch spätestens hier in der Montage-Halle zu beobachten: „Ich hätte nicht gedacht, dass der Serien-Bootsbau noch so viel Handarbeit enthält!“, sagt einer unserer Gäste. Auch wenn wir es aus dem Automobilbau beispielsweise gewohnt sind, dass Roboter unsere Fahrzeuge fertigen, so sieht man in der Werft dann doch keinen einzigen von ihnen. Fast alles wird in Handarbeit ausgeführt. „Weil es nicht anders geht“, sagt unser Guide: „Kein Roboter kann laminieren. Kein Roboter kann Kabel verlegen oder Schotten einkleben.“ Dennoch: In der industriellen Fertigung wie bei EXCESS wird möglichst viel modular gefertigt, um Zeit zu sparen und natürlich um Kosten zu senken.

Eine Pralinenschachtel: Die EXCESS-Werft!

So werden beispielsweise die Kabinen (deren Möbel die einzigen sind, die von einem Roboter ausgesägt werden), hinter dem Kat auf speziellen Bauplätzen vorgefertigt – in Handarbeit – und dann als ganze fertig verkabelte Module in das Boot gehoben und fest verbaut. Durch diese Modulbauweise können spezielle „Vorschiffkabinen-Teams“, oder Fachleute für die Bad-Installation gebildet werden. Auch das ein Aspekt des industrialisierten Serienbaus, aber eben in Handarbeit.

Hunderte Installationen und Kleinteile bei der „Expedition“

Die Werft ist dabei eine prall gefüllte, bunte Pralinenschachtel: Auch wenn die Foto-Regel sehr streng sind, so dürfen unsere Gäste jeden, wirklich jeden Winkel einsehen. Teilweise halten die Mitarbeiter kurz inne und erklären deren Arbeit, teilweise klettern wir an Bord und schauen in die Ecken, die unsere Gäste interessieren. Lars Reisberg meint, das ist vor allem für Käufer wichtig: „Genauso, wie ein Werftbesuch bei der Kaufentscheidung helfen wird, genauso wichtig ist diese Tour für alle, die bereits gekauft haben! Denn nie wieder werden Eigner ihren Kat so „offen“ sehen – also schauen können, wo sich was befindet, wo hinter welchem Schott noch Platz für spätere An- und Ausbauten ist!“

Welcher soll Ihrer sein?

Nach 3 bis 4 Stunden, je nach Interesse und Frage-Intensität unserer Gäste, endet die Werftführung in einer dritten Halle, der sogenannten „Expediton“. Hier werden die Katamarane – nun komplett fertig – einem mehrtägigen Qualitäts-Sicherungs-Programm unterzogen. „Alle Kats kommen in einen Testpool, wo wir alle Maschinen laufen lassen und die Dichtigkeit der Boote testen.“, bestätigt unser Guide. Dabei werden sie auch stundenlang beregnet, denn auch von oben darf nichts durchkommen. Zum Schluss werden die abgenommenen Kats mit den Polstern und individuellen Teilen ausgestattet und Abholbereit gemacht. Faszinierend, inmitten diesen fertigen Kats herumzulaufen: „Ich könnte mir glatt diesen EXCESS 14 da hinten gleich mitnehmen …“, strahlt unser Besucher.

Das Sahnehäubchen: Ein fertiger EXCESS in der Kommissionierung

Die Eindrücke einer Werftführung zu verarbeiten, die Faszination für das Gesehene und all die neu erlernten Details besprechen wir dann bei einem Mittagessen in der Nähe der Werft. „All die Antworten auf so viele Fragen werfen meist 1.000 neue Fragen auf“, so Lars Reisberg. „Unsere Gäste haben immer viel Neues gelernt und oftmals können wir mit so manchem hartnäckigen Mythos oder Irrglauben aufräumen, wie beispielsweise dass Bugstrahlruder „Löcher im Rumpf“ seien oder dass GfK-Boote aus dem Serienbau „sowieso nur Joghurtbecher“ seien. Aber es kommen auch viele neue Fragen hinzu, was toll ist zu beobachten.“ In jedem Fall bringt ein Werftbesuch unsere Interessenten weiter.

Einer unserer eigenen EXCESS 11 in Les Sables bei der Kommissionierung

Da der Tag noch jung ist und wir gerade so richtig motiviert sind, laden wir unsere Gäste in das nicht weit entfernte Les Sables d´Olonne ein, wo wir zeigen können, was nach der Werft geschieht. „Oftmals denken gerade Erstkäufer, dass das Boot ja fertig sein muss, wenn es die Werft verlässt – dass dann aber noch mindestens eine, eher zwei Wochen und bei großen Yachten auch mehr vergehen, bis sie segelfertig ist, das wissen die wenigsten.“ Wir haben hier gerade unseren EXCESS 11 mit der schönen Baunummer #177 in der Kommissionierung: Antifouling, Inbetriebnahmen, das Rigg und Fertigmachen der Yacht stehen an. Auch dies sind Einblicke, die ein Eigner sonst normalerweise nicht hat.

Faszinierend und spannend!

Unsere Gäste dürfen durch den „rohen“ Kat, der innen noch das Werftchaos widerspiegelt, und sich detailliert umschauen: „Noch eine Menge Arbeit, bis man hiermit lossegeln kann!“, stellen auch sie fest. Das sind genau jene Dinge, die man über den Fach-Händler bekommt: Angefangen bei einem professionellen Antifouling bis zum fertig kommissionierten Boot, dessen Netzwerk nicht nur kalibriert ist, sondern auch Deutsch „spricht“ bis zum kompletten Rigg, allen Leinen und Funktionen.

„Am Ende“, so Reisberg, „lohnen sich die 2, 3 Tage, die man für einen Besuch bei unseren Werften einplanen sollte, allemal – wer Boots-Eigner werden will, bekommt hier exklusive Einblicke, die nicht nur die Entscheidung für eine Yacht maßgeblich beeinflussen, sondern auch die Sicherheit, ob die Partner, mit denen er den Yachtkauf abwickeln möchte, auch wirklich vertrauenswürdig sind.“ Wann dürfen wir Sie in Frankreich, Italien oder Spanien begrüßen? Erfragen Sie hier bitte gern die Details Ihres Werftbesuches: info@enjoy-yachting.com

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