BOOTSKAUF & CORONA?

ENJOY YACHTING-Geschäftsführer Meik Lessig im Interview.

Wir erhalten Anrufe und Emails von Interessenten, Kunden und Eignern, die uns teils besorgte, teils interessierte Fragen zu allen möglichen Themen rund um den Bootskauf, den Status bei den Werften und natürlich auch den Status von uns – dem Händler – stellen. Daher haben wir uns dazu entschlossen, diese Fragen hier einmal zu bündeln und mit unserem Geschäftsführer und Gründer, Meik Lessig, ein Gespräch zur aktuellen Situation zu führen.

Viel Erfahrung in der Bootsbranche – auch beim Umgang mit Krisen

Meik Lessig ist selbst begeisterter Segler und Motorbootfahrer. Er bringt viele Jahre Erfahrung im Management und als Führungsperson unter Anderem aus dem Bosch-Konzern und der Bavaria Yachtbau mit: „Sowohl als angestellter Manager als auch als selbständiger Geschäftsführer der ENJOY YACHTING Group bin ich – leider – auch krisenerfahren. Das bleibt nun mal im Leben nicht aus. Es gibt immer Hochs und Tiefs. Für mich war es immer das wichtigste, mit Maß meine Entscheidungen zu treffen, möglichst viele Quellen in meine Entscheidungen (z.B. als Vertriebsleiter der Bavaria, hier ein YACHT-Artikel von 2011) mit einzubeziehen und mich vor allem in den guten Zeiten auf die zu erwartenden Krisen einzustellen und vorzubereiten. Corona trifft uns, genauso wie alle anderen, sehr hart. Aber wir, das ganze Team hier in Hannover, unternehmen alles, um so gut es geht im „Lockdown-Modus“ den Betrieb aufrecht zu erhalten, für unsere Kunden da zu sein und uns vorzubereiten. Denn ich bin mir ganz sicher: Wenn das hier erst einmal vorbei ist, wird es einen nie dagewesenen Run auf Freizeit-Aktivitäten, so auch Bootfahren, Chartern und den Bootskauf selbst geben. Wir sind vorbereitet, da bin ich mir sicher.“ 

Selbstverständlich hat sich auch unsere Firma an die Einschränkungen durch Corona anpassen müssen. Meik Lessig hierzu: „Wir haben sehr schnell reagiert. Unsere Mitarbeiter sind möglichst allein tätig, wo Teamwork gefordert ist, in getrennten Teams und dann auch mit genug Abstand zueinander. Natürlich halten wir unseren Betrieb aufrecht: Kranen der Eigner- und Vorführyachten (LINK: https://www.enjoy-yachting.de/gebrauchtboote/), Warenannahme und technischer Service hier in Hannover. Dienstreisen sind auf das absolut Notwendigste reduziert – unsere Teilnahme an den Messen habe ich, schwersten Herzens natürlich, schon lange vor den Absagen der eigentlichen Messen selbst, untersagt.“

Wie ist ENJOY YACHTING aufgestellt? 

Die wichtigste Frage, vor allem unserer Eigner und Kunden, ist natürlich die nach der Solidität unseres Unternehmens. Denn diese entscheidet letztlich, ob ein Interessent mit uns die Partnerschaft beim Kauf seiner Yacht eingeht, oder nicht. „ENJOY YACHTIG hat sich in den letzten Jahren sehr erfolgreich als Yacht-Händler Markt bewegt und solide wirtschaften können“, sagt Meik Lessig: „Wir konnten daher gesund wachsen und investieren. Zum Beispiel in unser neues Hauptquartier hier in Hannover, das Auslieferungszentrum in Lohnde und nicht zuletzt in unsere Charter-Präsenz in Preveza. Wir verfügen über Rücklagen. Dennoch trifft uns die Corona-Krise hart: Die Pause, die nun entsteht beim Kauf von Booten, schmerzt besonders, da jetzt im Frühling und bei den Sommer-Messen normalerweise die Umsätze für den Winter gemacht werden.“ Als aktives Mitglied der Creditrefom ist die Solidität von ENJOY YACHTING einerseits transparent einsehbar, andererseits ein wertvolles Tool für uns, um selbst den Markt genau zu beobachten.

Meik Lessig sieht Chancen: „Wir haben noch von der BOOT Düsseldorf und einem guten letzten Winter die Bücher voller aktiver Angebote. Hier ist eine reiche Basis an Kundenkontakten gegeben, mit denen wir aktiv in Kontakt stehen. Natürlich halten viele potenzielle neue Eigner ihre Budgets nun zurück, ich bin mir aber sicher, dass es hier weiter gehen wird, sobald die Beschränkungen durch die Krise aufgehoben sind.“

Ein weiterer Aspekt sind die Vorführyachten und Lagerboote. Meik Lessig findet, diese sind gerade jetzt in der Krise eine gute Anlage: „Wir haben die größte CRANCHI-Flotte Deutschlands am Steg. Diese Flotte stehen für Bonität und sofortige Lieferfähigkeit nach der Krise. Natürlich bindet sie auch Cash, weshalb wir – wie so viele andere Unternehmen des Mittelstands – zurzeit mit Hochdruck arbeiten, um die in Aussicht gestellten Fördermittel und Kredite in Anspruch zu nehmen, um diese Krise zu meistern.“ Ein solides, stabiles Unternehmen – ENJOY YACHTING ist bereit.

Unsere Werften und die Bootsbranche

„Wie reagieren die Werften?“, das ist oft eine Frage und hierzu zirkulieren einige Artikel in den Yachtmagazinen. Als offizielle Importeure und Händler steht ENJOY YACHTING natürlich sehr eng im persönlichen Kontakt mit den Werften. Meik Lessig hierzu: „Die Werften haben sofort reagiert und entweder die Produktion heruntergefahren oder ganz gestoppt. Im Falle von BENETEAU muss man wissen, dass die Werften nicht wegen Corona-Fällen geschlossen sind, sondern weil die nationalen Ausgangssperren und der präventive Schutz der Mitarbeiter im Home Office dies fordern. Zudem sind in Frankreich mittlerweile so viele fertig gestellte Yachten auf dem Gelände der Werft in Parkposition, dass man selbst bei laufender Produktion nicht wüsste, wohin mit ihnen – LKW-Transporte rollen ja vorerst nicht mehr.“

Yachten können allerdings nach wie vor bestellt werden, bekräftigt Meik Lessig: „Unser Verkaufsteam steht im Home Office ganz normal zur Verfügung. Interessierte können mailen, anrufen oder sie via facebook anschreiben. Die Werften nehmen auch ganz normal Bestellungen entgegen: Da schon vor Corona nach der BOOT Düsseldorf die Lieferzeiten für die meisten Yachten sowieso bereits in 2021 lagen, gibt es hier durch Corona kaum einen Unterschied. Von den Werften weiß ich, dass man bereits jetzt an Doppel- und Mehrfachschichtsystemen für nach der Krise arbeitet, um hier die Produktionsverzögerungen so gering wie möglich zu halten.“

Wer kauft denn jetzt ein Boot?!?

Wir haben bei ENJOY YACHTING lange überlegt, wie wir auf diese Krise reagieren. Alle in den Betriebsurlaub schicken? Auf Notbetrieb runterfahren? Die Entscheidung war am Ende aber eine andere, wie Meik Lessig erklärt: „Selbstverständlich sind wir uns darüber im Klaren, dass Bootsinteressierte gerade ganz andere Prioritäten haben, als ein Boot zu kaufen: Kinderbetreuung muss organisiert werden, ein Home Office improvisiert und ein Leben mit viel Abstand zueinander erfunden sein. Ich sehe hier aber auch eine Chance: Gerade jetzt, wo wir zwangsweise an die Rechner und Handys gebunden sind, viel mehr freie Zeit haben und sich das Leben mehr oder weniger digital abspielt … was gibt es für eine schönere Ablenkung von dem Trubel draußen, als sich mit Segelbooten und Motoryachten zu beschäftigen? Die Menschen sehnen sich nach Positivem, nach einem Ausblick auf ein wieder normalisiertes Leben, nach Urlaub, Ausspannen, frischer Luft. Ich denke, es gibt keinen besseren Augenblick, sich etwas Gutes zu tun und sich mit Booten zu beschäftigen, als jetzt! Wie sagte einer unserer letzten FIRST 24-Kunden? Für ihn gibt es kein besseres Anti-Depressivum, als sein Boot auf dem Trailer zu beobachten und sich darauf zu freuen, es endlich wassern zu können.“

Wie sicher ist das Geld der Kunden beim Bootskauf?

Eine Frage, die auch ohne Corona immer wieder auftaucht. Der normale Kaufprozess einer Yacht sieht vor, dass bei Vertragsabschluss eine Anzahlung von 30 Prozent fällig wird, dann nach Fertigstellung und vor Auslieferung die Restsumme. Meik Lessig: „Viele Interessierte fragen sich hier nun also, ob ihre Anzahlung sicher ist. Das kann ich sehr gut verstehen, denn eine Yacht ist meist immer mit einem nicht unerheblichen finanziellen Budget verbunden. ENJOY YACHTING ist einer der wenigen Yachthändler, der – übrigens immer schon – Bankbürgschaften für die Anzahlungen angeboten hat. Dies ändert sich auch in Corona-Zeiten nicht. Allerdings ist natürlich auch unser Verfügungsrahmen irgendwann ausgeschöpft, wobei wir aktuell an einer Erweiterung arbeiten. In jedem Fall arbeiten wir sauber und transparent. Unsere Kunden haben jederzeit Klarheit über die Zahlungsströme und den Status ihrer Budgets.“

Eine Insolvenz der Werften hält Meik Lessig für ausgeschlossen: „Die BENETEAU Gruppe ist mit den Marken Beneteau, Jeanneau, Excess und an die 20 weiteren Brands der Weltmarktführer. Das Unternehmen besteht seit 1879 und ist auch heute noch im Besitz der Familie Beneteau-Roux. Man hat zwei Weltkriege gemeistert, unzählige Krisen und nicht zuletzt den großen Crash von 2008. Ich bin absolut überzeugt davon, dass die Gruppe auch Corona meistern wird. Das gilt im Übrigen auch und noch mehr für CRANCHI. Ich habe die Familie Cranchi, die seit 1870 Boote baut, als absolutes Vorbild für einen soliden, fest etablierten Familienbetrieb kennen und schätzen gelernt. Alle Grundstücke oder Produktionsmittel der Werft sind Familienbesitz, die Firma ist nicht fremdfinanziert oder abhängig von Börsenkursen. Auch hier gilt: Absolute Hingabe zum Produkt und zur Marke! Im übrigen ist der momentane Erfolg von CRANCHI mit dem neuen Flaggschiff „Settantotto“ erst in der Krise 2008 entstanden. Anstelle den Laden zu schließen, hat man an den Aufschwung danach geglaubt und investiert. Also kurz: Die Anzahlungen sind abgesichert, die bereits bezahlten Yachten sind sicher und teilweise schon vor Auslieferung an unsere Kunden übereignet und solange noch der Auslieferungsstopp gilt, sind alle Yachten selbstverständlich komplett versichert.“

Werden Yachten jetzt in der Krise billiger?

Hier muss Meik Lessig dann doch etwas grinsen: Und schüttelt mit dem Kopf. „Auch wenn gerade in unserer Branche das vermeintliche Schnäppchenjagen an der Tagesordnung ist, so wird es durch Corona in absehbarer Zeit keine Preissenkungen geben, denke ich. Ich hielte das auch für das falsche Signal: Yachten sind Luxusgüter und sie bleiben es auch in der Krise. Die Werften waren vor der Krise gut ausverkauft – deshalb ja die langen Lieferzeiten – und es gibt keinen Grund, jetzt die sowieso schon begrenzten Lieferfenster durch Dumping noch prekärer zu machen. Wer auf einen Preisverfall setzt, der sollte sich der Lagerboote und Vorführyachten bei den Händlern annehmen: Hier hat der Händler – wir natürlich auch – durchaus noch Möglichkeiten und auch ein Interesse, durch eine attraktive Preisgestaltung die eigenen Liegeplätze frei zu bekommen.“

Die Werften planen auch keine Preissenkungen, so Meik Lessig, sondern lehnen diese auch kategorisch ab: „Das wäre jetzt absolut das falsche Signal: Es geht jetzt darum, Mitarbeiter zu schützen, dann den Produktionsbetrieb und die anstehenden Auslieferungen zu regeln. Im Gegenteil, ich erwarte eher eine Steigerung der Preise nach der Krise“, erklärt Lessig: „Es wird, da bin ich mir sicher, einen Ansturm auf alles geben, was Urlaub, Zerstreuung und Freizeit verspricht, so also auch Booten und Yachten. Deshalb erwarte ich hier eher Preissteigerungen nach der Krise, wenn alle mit einem tüchtigen Schreck im Nacken endlich wieder raus dürfen und nach Freizeit, schönen Momenten lechzen.“ Es sei daher eher klug – wenn man denn sowieso schon ein Budget für den Bootskauf zurückgelegt hatte – gerade jetzt in eine Yacht zu investieren, auch wenn diese dann vielleicht etwas später als erhofft zur Verfügung steht.

Wie macht ENJOY YACHTING es den Kunden einfacher, sich zu entscheiden?

Meik Lessig hat einige Maßnahmen ergriffen, um es Interessierten einfacher zu machen, sich für einen Bootskauf zu entscheiden: „Am Ende ist die neue Yacht keine Prio 1, das weiß ich, aber neben der Motivation und der Vorfreude auf die „Zeit danach“, hilft uns natürlich jeder Auftrag, durch diese Krise zu kommen. Wer sowieso das Budget hatte, aber noch unentschlossen war, jetzt wäre die perfekte Chance, ein Statement abzugeben. Und so düster sieht es gar nicht aus: Begrenzt sind auch weiterhin Auslieferungen unserer Lagerboote ab Hannover möglich. Wir können hier eine Selbstabholung unter Wahrung der Sicherheitsvorgaben anbieten oder die sichere Verwahrung bei uns in den Hallen und der Marina gewährleisten. Ich weiß, dass auch Lieferungen von FIRST-Seglern möglich sind und hier auch kurzfristig Boote aller Typen verfügbar sind.“

Um es den Kunden einfacher zu machen, das Vertrauen und das Gefühl von Sicherheit zu erhöhen, hat ENJOY YACHTING zudem die Zahlungskonditionen angepasst: „Ich habe mich dazu entschlossen, hier einen großen Schritt zu gehen: Die Zahlungsziele sind reduziert und gestreckt, sodass die Budgets geschont werden, zudem habe ich Sonderkündigungs- und Rücktrittsrechte eingeführt für Neubootkäufe, falls die Krise einen Kunden dann doch hart treffen sollte. Wir sind für unsere Kunden immer da und suchen gemeinsam nach Lösungen – wir sind hier alle buchstäblich im selben Boot!“

Bitte lesen Sie hier unseren Zusatz zu den Privatkunden-AGB

Bootskauf praktisch: Wie sollen Kunden ungesehen und ohne Probefahrten ein Boot kaufen können?

Hier wird ENJOY YACHTING kreativ sein und ungewöhnliche Wege gehen, versichert Meik Lessig: „Wir können Interessenten auf unsere Vorführboote in Hannover per Live-whatsapp-Videoübertragung an Bord nehmen und zumindest einen Rundgang machen: Per Video können Kunden dann in alle Ecken schauen und per Anweisung bringen wir sie dann überall hin, wo sie hinmöchten an Bord. Probefahrten ab Hannover sind noch begrenzt möglich, da wir einige Yachten im Wasser haben. Auch gibt es Sonderrücktrittsrechte für alle Bestellungen, wenn nach Probefahrt oder Probesegeltermin das Boot nicht zufrieden stellend sein sollte. Wir möchten für Kunden das Risiko minimieren – und maximale Motivation schaffen, sich gerade jetzt den Traum von einer eigenen Yacht zu erfüllen!“

Abschließend möchten wir, das ENJOY YACHTING-Team, unseren Kunden, den Bootsinteressenten und -begeisterten für die Treue, die guten Wünsche und das Vertrauen danken: Wir schaffen das!

 

 

Nutzen Sie gern unsere Yacht-Experten und lassen Sie sich daheim von daheim aus beraten: 

CRANCHI Motoryachten: Christina Kruchten, telefonisch & per whatsapp unter 0177 282 2801 erreichbar

BENETEAU Segelyachten & EXCESS Katamarane: Lars Reisberg, telefonisch & per whatsapp unter 0176 403 78 089 erreichbar

BENETEAU Motoryachten: Claas Wollschläger, telefonisch & per whatsapp unter 0170 216 1116 erreichbar

 

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